MR Suhr und Umgebung
Faires Zusatzeinkommen für MR-Mitglieder
Als gelernter Landwirt mit Meisterprüfung ist Peter Knörr schon lange beim Maschinenring dabei. Vor über 20 Jahren hat er den «Binzenhof» in Aarau in zweiter Generation als Pacht mit 40 Hektaren übernommen. Zum nach IP-Suisse Richtlinien bewirtschafteten Betrieb gehören 40 Milchkühe, eine eigene Rinderaufzucht, ein paar Pensionspferde und Zwergziegen.
Der Hof hat eine traditionsreiche Geschichte hinter sich, welche bis ins Jahr 1703 datiert ist. Bekannt ist der Binzenhof heute sicherlich durch seinen schönen grossen Hofladen mit eigenem Hof-Café, welchen seine Frau Susanne mit Leidenschaft führt.
Kleiner, stabiler Ring
Den Maschinenring Suhr und Umgebung gibt es bereits seit 1975 und er startete dazumal mit nur 8 Mitgliedern. Heute sind praktisch alle Betriebe in der Ringregion dem MR angeschlossen und dieser zählt inzwischen insgesamt 35 Mitglieder. Peter wurde 1996 zum MR-Geschäftsführer und ist es bis heute geblieben. Er ist zwar erst der zweite «Chef», doch seinen Vorgänger hat er bereits um sechs Jahre überholt mit den Tätigkeiten beim MR. Da die Geschäftstätigkeiten und administrativen Aufwände sich für ihn als vielbeschäftigter Bauer in Grenzen halten, wird er dieses Amt noch so lange wie es geht ausführen. Er hofft gleichwohl, irgendwann einen interessierten, verlässlichen Nachfolger zu finden.
Dienstleister für die Region
Die Haupttätigkeit beim Maschinenring Suhr und Umgebung ist sicherlich der Schnitzeltransport, welchen sie für drei Forstbetriebe in der Region Aarau umsetzen. Dieser Service besteht bereits seit dem Jahr 2000 und die Menge hat sich über die Zeit vervierfacht. Jeden Winter von Oktober bis März fahren die Landwirte mit ihren Kippern alle 14 Tage in den Wald, um neue Hackschnitzel aufzuladen. Diese liefern sie dann zu sieben grosse Heizanlagen von Wohnbauten und öffentlichen Gebäuden. Im Schnitt werden in einem regulären Winter ca. 10'000 – 12’000 Kubik Schnitzel verbrannt.
Welches sind die Aufgaben von Peter? «Ich bin für die gesamte Koordination und Abrechnung verantwortlich, fahre aber auch selber für den Schnitzeltransport. Das heisst, ich weiss wo das Holz im Wald liegt und biete den Hacker und die Transportfahrzeuge rechtzeitig auf. Eine Heizanlage beliefern wir sogar wöchentlich, da ist es wichtig, dass das Holz nie ausgeht.» Auch die nachfolgenden Arbeitsrapporte und die Faktur der Arbeiten führt Peter gewissenhaft. Ihm ist wichtig, dass alle Beteiligten in etwa gleich viele Aufträge erhalten. Es soll ein faires Miteinander sein und keiner bevorzugt werden. «Letzten Winter haben wir über 350 Stunden für den Schnitzeltransport aufgewendet», verkündet Peter mit Stolz.
Die mitwirkenden Landwirte freuen sich über dieses regelmässige Zusatzeinkommen im Winter, wenn die Arbeit auf den Feldern ruht. Dank dieser saisonalen Arbeiten können die involvierten MR-Mitglieder ihre Maschinen besser auslasten. «Der körperliche Aufwand ist nicht allzu gross, die Zeit ist planbar und der Verdienst angemessen», gemäss Peter. Wie lange die Schnitzeltransporte noch Bestandteil vom MR sind, weiss er hingegen nicht. Alternative Heizmethoden gibt es genug, welche möglicherweise in Zukunft günstiger zu kaufen sind als die natürlichen Holzschnitzel.
Jedoch so wie wir den Maschinenring kennen, wird sich bei Bedarf eine neue Möglichkeit zeigen, wo die Mitglieder sich weiterhin engagieren können. Der Binzenhof jedenfalls wird mit grosser Wahrscheinlichkeit fortgeführt, denn zwei von Knörr’s Söhnen sind bereit in die Fussstapfen des Landwirtes einzutreten.