MR West-Ouest
Gute Auslastung im Winter dank MR-Nebenerwerb
Ivan Marti ist sich gewohnt, neu anzufangen. Als er 20 Jahre alt war, entschied sein Vater mit der ganzen Familie vom Kanton Aargau in ein 500-Seelendorf namens Champvent in der Nähe des Neuenburgersees zu übersiedeln und einen Ackerbaubetrieb zu kaufen. Kaum dort angekommen, erhielt er seinen ersten Auftrag vom Maschinenring.
Grund des Umzuges im Jahr 2014 war eine Güterregulierung, weshalb die Suche nach einem neuen Betrieb schnell gehen musste. Die Westschweiz war dabei eher zufällig gewählt, die Familie besass keinen besonderen Bezug zur Region, geschweige denn fliessende Französischkenntnisse. Aber Herausforderungen bereichern bekanntlich das Leben.
Der heute 28-jährige fühlt sich in der Region sehr wohl und lernte die Sprache schnell zu beherrschen. «Mir gefällt die Westschweizer Mentalität und es ist einfach, sich hier zu entfalten», merkt der engagierte Ivan an. Als gelernter Landmaschinenmechaniker setzte er sein Wissen bei diversen Reparaturen von Maschinen in der Umgebung ein. Heute arbeitet Ivan im Winterhalbjahr in einem 30% Pensum für den Maschinenring (Schweiz) AG im Bereich Winterdienst und übt abwechslungsreiche Schneeräumungsarbeiten aus.
Wieder ein Neuanfang
Im Jahr 2015 suchte der Maschinenring nach einer Person in der Region Westschweiz für den Bereich Winterdienst, welche zudem bilingual ist. Der erste Auftrag war die Schneeräumung des Parkplatzes vor einem grossen Supermarkt in Orbe VD. Ivan wohnt 10 Minuten entfernt, was ihm daher sehr gelegen kam. Danach ging es los und weitere Standorte mussten abgedeckt werden. Er nutzte sein Netzwerk und die Kontakte, die er von der eigenen Getreidesammelstelle kannte und telefonierte herum.
Dies war anfangs gar nicht so einfach und erforderte viel Einsatz des jungen Aargauers. Zwei Jahre später gewann der Maschinenring einen grossartigen Auftrag der SBB und weite Regionen vom Kanton Neuenburg, Waadt, Freiburg, Genf bis ins französischsprechende Wallis wollten abgedeckt werden. Der administrative und koordinative Aufwand stieg enorm und Ivan war froh, als er das Zepter dann an die Organisation abgeben durfte.
Der ehemalige HAFL-Student und heutige MR-Geschäftsführer Joel Etter analysierte zuvor in seiner Bachelorarbeit die Westschweizer Landwirtschaft und prüfte die Möglichkeiten einer allfälligen Gründung eines lokalen Maschinenrings. So begann der Maschinenring im Welschland und wurde im Jahr 2019 offiziell als MR West-Ouest gegründet.
Joel: «Die konkrete Umsetzung der Theorie in die Praxis war um einiges komplexer, zeitaufwändiger und es standen einige Steine im Weg. Die Ring-Tätigkeiten beschränken sich aktuell vorwiegend auf die Aufträge im Winterdienst. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir demnächst voll durchstarten können.»
Vorteile mit dem MR
Mit dem Start in der Maschinenring-Gemeinschaft profitierten die Mitglieder MR West-Ouest direkt von den zahlreichen Vorteilen. Ivan: «Wir nutzen die Diesel-Sammelbestellungen oder kaufen Werkzeuge vergünstigt ein. Ich finde die MR-Mitgliedschaft wichtig und freue mich, wenn noch mehr Dienstleistungen dazu kommen.» Er kann sich zum Beispiel vorstellen, auch im Sommer für den MR zu arbeiten. Ivan schätzt sehr, dass sich der MR um Anliegen und Probleme kümmert und stets zur Seite steht, um Lösungen zu besprechen und hebt die Vorteile hervor: «Mein Vater, mein Bruder und ich arbeiten gerne im Winterdienst. Wir sind mit den Konditionen zufrieden und glücklich, dass wir immer ausgelastet sind und dieses Zusatzeinkommen im Winter erhalten.»
Mit Ivan hat alles in der Westschweiz gestartet. Ein junger Ring mit jungen motivierten Leuten, die Freude an der Landwirtschaft haben. Eine gute Basis für die Zukunft.