MR Altdorf und Umgebung

Der Maschinenring gewährleistet einen sicheren Nebenerwerb

Der Milchwirtschaftsbetrieb mit Original Braunvieh in Seedorf füllt den Arbeitsalltag von Landwirt Walter Kempf nicht komplett aus. Er ist darum seit neun Jahren für dem MR Altdorf und Umgebung als «Hilfskraft für alles» im Einsatz. Sein vielfältiger Nebenjob macht ihm unbeschreiblich viel Spass und ist sein wichtigstes Standbein neben der Landwirtschaft.

 

Die Maschinenring Dienstleistungs GmbH ist eine Tochtergesellschaft des Vereins MR Altdorf und Umgebung und wurde 2013 gegründet, als das finanzielle Abrechnen die Möglichkeiten des Vereins überstiegen. Die GmbH erhält viele Aufträge des Kantons und der Gemeinde, so zum Beispiel die Erhaltung des Reussdeltas am Urner-See. Es beinhaltet das Mähen von Liegewiesen, den Unterhalt von Wanderwegen und das Reinigen des Seeufers von Schwemmholz. Dieses wird sortiert, entsorgt und geeignete Holzstücke werden für Grillholz aufbereitet. Das Naturschutzgebiet ist sehr beliebt bei Spaziergängern und ein Teil des Wanderweges «Weg der Schweiz».

Flexibilität ist gefordert

Walter Kempf ist seit Beginn dabei und mit einem rund 50-prozentigen Pensum angestellt. Er schätzt besonders das kollegiale Miteinander im MR. Die vielseitigen Tätigkeiten bringen viel Abwechslung in seinen Alltag. Oft ist er auf dem Bau unterwegs und hilft bei Abbrucharbeiten. Der 51-jährige geniesst den Austausch mit Kollegen und eignet sich gerne neue Fähigkeiten an. Am Liebsten kümmert er sich jedoch um die Pflege des Reussdeltas, kennt die immer wiederkehrenden Spaziergänger teils persönlich und freut sich auf einen kurzen Schwatz. Allgemein ist Walter ein sehr kommunikativer Urner und erklärt auch gerne mal einem verwunderten Naturschützer, warum er mit seinem Traktor durchs Naturschutzgebiet fährt. Bei den Ausführungen seines Schaffens ist dann jedem klar, dass sich das Schwemmholz nicht von allein auflöst und wie wichtig seine Arbeit hier ist. «Miteinander reden und Rücksicht nehmen ist das A und O», verdeutlicht Walter.

 

Zuhause kümmert er sich um seinen Milchvieh-Betrieb mit eigener Aufzucht, welcher er von den Eltern übernehmen durfte. Walter ist klar der Meinung: «Dieser Zusatzerwerb gibt mir mehr Sicherheit und Verdienst, als wenn ich in den Ackerbau investieren würde und ein paar Hektaren dazukaufe. Heutzutage gibt es ja keine Ertragssicherheit mehr.» Die Umstände sind sicherlich von Region zu Region verschieden und müssen situationsbedingt für den Landwirt betrachtet werden.

Die Gemeinschaft hilft

Heute arbeiten durchschnittlich 15 Personen im Stundenlohn auf Abruf für den MR. Aktuell führt der junge Roger Kempf die Geschäfte, koordiniert die Personaleinteilung in Zusammenarbeit mit Peter Stadler sowie Matthias Gisler und ist für die Kontrolle der Arbeitsrapporte zuständig. «Um Synergien zu nutzen, arbeiten wir im Personalaustausch eng mit dem MR Zuger Berggebiet zusammen. So ist allen gedient – man hilft sich in der Gemeinschaft eben.» bekräftigt Roger.

 

Wann stehen die meisten Einsätze an? Roger: «Momentan erhalten wir mehr Aufträge im Winter, was sich gut für unsere Angestellten eignet, da viele im Sommerhalbjahr auf der Alp arbeiten. Für den Maschinenring Schweiz dürfen wir Winterdienst-Arbeiten, z.B. die Schneeräumung des Parkplatzgeländes von LIDL ausführen.» Das Ziel bleibt weiterhin, attraktive Nebenerwerbstätigkeiten für die regionale Landwirtschaft anzubieten. «Dies war der Grundgedanke bei der Vereinsgründung von Peter Stadler. Er unterstützt uns immer noch tatkräftig mit viel Herzblut und seinem guten Netzwerk» betont Roger. 

 

Inzwischen kümmert sich Peter’s Neffe Matthias Stadler als Geschäftsführer des Vereins MR Altdorf und Umgebung um das Weiterbestehen der MR-Gemeinschaft. Die Landwirte in der Region Altdorf und Umgebung müssen sich also keine Sorgen um ihre Zukunft machen.